Eisprung revisited 2




2016


Performance und Video
2016, Heimspiel Kunstmuseum St. Gallen


Für die Lecture- Performance zu Artefakten aus früheren Eisprung-Performances von 1993 bis 2016, die im Rahmen von HEIMSPIEL 16/17 aufgeführt wurde, bezieht Pascale Grau damals verwendete Gegenstände und Quellenmaterial wie Videoaufzeichnungen und Fotos der verschiedenen Aufführungen, aber auch Audiospuren, Filmskripte und einen alten S8 Film oder Korrespondenzen aus ihrem eigenen Archiv ein. Zentrales Element der Performances war und ist ein Eierkostüm aus ca. 350 ausgeblasenen und angenähten Hühnereiern, das sie für die Performance in St. Gallen nochmals hergestellt hat.

«... Zu Pascale Graus performativem Konzept gehört es, die Spuren der weiblichen Energie zu visualisieren und sie versteht damit das Kostüm als eine visuelle und haptische Transformation. Die Performance „Eisprung“ beinhaltet zwei örtlich getrennte Teile, wobei der Sprung ins Wasser (in einen Brunnen oder in ein Bassin) jeweils vorausging. Sie zieht die Parallele zur weiblichen Fruchtbarkeit und der Eizelle, wobei der Körper wie Grau erzählt, ca. 400 Eisprünge produziert, die während des fruchtbaren Lebenszyklus der Frau potenziell zur Verfügung stehen. ...Die Performance huldigte damit keineswegs der weiblichen Fruchtbarkeit, sondern stellte die Vergänglichkeit und Unmöglichkeit einer „ständigen Vermehrung der befruchtete Ovarien“ dar. Der repräsentationskritische Ansatz hinterfragt meiner Meinung nach Stereotypen eines essentialistischen Denkens und einer tradierten konservativen Vorstellung von Mutterschaft. Pascale Graus Lecture in St. Gallen ist eine mehrschichtige Erzählung über das Gelingen und das Scheitern, welche einerseits ihre Erinnerungen an die Aktionen anhand von Artefakten aufleben lassen und andererseits als eine eigenständige performative Re-Interpretation zu lesen ist. ...» Margarit von Büren 2016

Fotos: Videostills aus kameraaufnahme, Video: Elisabeth Nembrini






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