Leiblied Variationen




1997


Ortsspezifische Installation mit performativer Auflösung In Zusammenarbeit mit Andrea Saemann und Simone Kurz

Installation: rosa Wolle, Metallregal, Monitor mit integriertem Videoplayer, Video (VHS, Farbe, Ton, 8:00 min.), Fluoreszenzröhre mit Abdeckung, Bohrlöcher in der Wand

Gezeigt: Leblied Variationen, Kaskadenkondensator, Basel 1997


Pascale Grau, Simone Kurz und Andrea Saemann verlagern den Fokus vom Thema Liebe und Leid auf das mehrdeutig auffassbare Phänomen des «Lochs», der Aushöhlung oder des Mangels. Dabei reicht das Spektrum vom «Haushaltsloch» – dem Wort des Jahres 1997 – bis hin zu emotionalen Leerstellen und Beziehungslücken, die von Frauen aufgrund ihrer Sozialisation immer wieder bereitwillig und liebevoll gestopft werden. Die Künstlerinnen decken zunächst die vor Ort vorhandene Bodenöffnung mit einer Art Zwischendecke aus gehäkelten rosa Wollquadraten zu, die den darunter liegenden Raum zwar abschliesst, aber letztlich aufgrund ihrer Materialität keinen stabilen Halt bietet. An der angrenzenden Wand sind Löcher in die roh verputzte Mauer gebohrt, die das Wort «Haushaltsloch» bilden und von einer Fluoreszenzröhre ausgeleuchtet werden. Mit dem Werbevideo für die Spachtelmasse Moltofill, das auf dem in einem Metallregal stehenden Monitor gezeigt wird, legen die Künstlerinnen eine durchaus ironisch zu wertende Spur zur Heimwerkertradition. Für die Performance, die zur Finissage der Ausstellung stattfindet, lösen die Künstlerinnen Teile der Installation physisch wieder auf. 
Irene Müller 2009

Fotos: Daniel von Rüti




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