Mimikry




2007


Performance
Gezeigt:
– Körpersprache und Zwischenleiblichkei, Rehmann Museum Laufenburg 2013

– TIPAF, Shi-Da Park, Taipei, Taiwan 2007
– 4. Internationales Performance Festival, Galerie Wildwechsel, Frankfurt a. M. 2007
– Les Jeux sont faits, Kunsthalle Palazzo, Liestal (Abb.) 2007
– Black Box, KinoK, St. Gallen 2007


Mimikry (engl. Nachahmung) ist nach Metzler’s Lexikon der Literatur- und Kulturtheorie der Wortgebrauch der Biologie für die strategische Schutzanpassung eines wehrlosen Tiers durch Nachahmung der Warntracht.
Das Gesicht ist das sichtbare Zeichen für Individualität und zugleich die Schnittstelle, an der kulturelle Prägung und psychische Regung aufeinander treffen. Gefühle zu zeigen ist verpönt, und das Gesicht wird daher oft zur Maske. Gefühlsausdrücke sind situativ angewandte Muster. Der mimische Ausdruck für Glück, Ärger, Ekel oder Angst ist erlernt und kann als Tanz der Gesichtmuskulatur abgerufen werden. In der Performance spielt Pascale Grau ihre Gefühlsausdrücke metamorphoseartig durch, indem sie langsam einen Teil des Gesichtes nach dem andern verändert. Dabei verführt sie die ZuschauerInnen zu einem identifizierenden Mitspielen (Mimesis), das Reaktionen von Mitgefühl bis Betroffenheit auslösen kann (Katharsis). Dieses Spiel wird für die Künstlerin selbst auch zu einer Art Maskerade, die – zum eigenen Schutze vor den echten Empfindungen – das Gegenüber ablenkt.

Foto: Niggi Messerli 2007, Video: Matthias Scheurer 2013





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