Misses Easterly




1997


1-Kanal-Videoinstallation: 2 Hocker, hellblaues, halbtransparentem Gewebe, 1 Monitor (Sony Cube), 1 Videoplayer, 1 Video: Misses Easterly (96.02_V), ohne Titel und Abspann

Gezeigt: Louise Aeschlimann & Margareta Corti Stipendium 97 Kunsthaus Langenthal (Abb.)
100 femmes, d’ici et d’ailleurs, Hôtel de Ville, Vevey 1997


Die Installation basiert auf der gleichnamigen Videoarbeit, die Pascale Grau hier räumlich inszeniert und dabei inhaltlich ausweitet. Ausgangspunkt des Videos ist das Sprachbild vom «Zu-Leibe-Rücken», das die Künstlerin in mehreren performativen Sequenzen am eigenen Körper exemplarisch untersucht. Sie wendet dabei verschiedene Haushaltsgeräte – vom Teigrad über die Staubsaugerbürste bis hin zur Stirnfräse – auf der Haut ihres Oberkörpers an. Die eingeschnittenen Standbilder dieser Instrumente und vor allem die stereotypen Appelle der Männerstimme, es noch langsamer, doch noch etwas sanfter zu machen, verleihen dem Video eine rhythmische Gliederung, die durch die zeitlich verzögerten «Anwendungsgeräusche» immer wieder eine leise Irritation erfährt. Grau präsentiert dieses Video auf einem kubischen Monitor, der auf einem Hocker steht und von einem halbtransparenten Plastikgewebe bedeckt ist. Mit der direkt gegenüber platzierten, gleich hohen Sitzgelegenheit suggeriert die Künstlerin eine intime Betrachtungssituation, in der das Publikum dem Video auf Augenhöhe begegnet, der einzigen Position, von der aus das Geschehen hinter dem Gewebeschleier auf der Glasscheibe überhaupt wahrgenommen werden kann. Irene Müller 2009

Foto: Pascale Grau




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