Ovation




2005


Performance

Gezeigt:
– Der längste Tag, Kunsthof, Zürich 2005 (Abb.)
– Satu Kali, Performance Art Symposium, Kuala Lumpur, Malaysia 2006


Die als Hommage an die Opernsängerin Maria Callas konzipierte Arbeit realisierte Grau zuerst als Performance für die Kamera, für die Videoarbeit Ovation. In der Live-Performance erfährt nun die dem Video zugrunde liegende Idee eine inhaltliche Weiterführung. Ging es in der Videoarbeit vor allem um eine grundlegende Reflexion der Arbeitsbedingungen von KünstlerInnen, so bindet Grau hier das Publikum unmittelbar in den Arbeitsprozess ein: In Abendrobe und mit Hochsteckfrisur tritt Grau vor die Anwesenden und verbeugt sich ganz langsam nach allen Seiten. Die ZuschauerInnen werden mehr und mehr Teil eines imaginierten Beifallssturms, für den sich die Künstlerin mit ihren Verbeugungen und ihrem strahlenden Lächeln zu bedanken scheint. Erst als das real anwesende Publikum zu klatschen beginnt, beendet sie die Performance. Insofern hinterfragt sie in der Live-Performance auch die Rituale von Anerkenung, Höflichkeit und Empathie und schreibt so die Frage nach den Produktionsbedingungen zeitgenössischer Kunst weiter.

«In alle Richtungen verbeugt sie sich immer wieder, als ob sie gerade im tosenden Applaus stehen würde. Erst als aus einem Fenster auf der gegenüberliegenden Strassenseite ein paar Zaungäste tatsächlich klatschen, beendet sie ihre Performance – und erntet nun den echten, verdienten Applaus.» Caspar Schärer, in: Tagesanzeiger, 23.6.2005

Foto: Magdalena Stanova, Video: Dorothea Rust






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